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StMAS: Ausbau der muslimischen Seelsorge in Bayern

Das Bayerische Sozialministerium stellt für den landesweiten Ausbau des muslimischen Seelsorgenetzwerks des Projektes ‚MUSA – Muslimische Seelsorge‘ aus Augsburg zusätzliche Mittel bereit. Anlässlich des heute in Augsburg stattfindenden Fachtags von ‚MUSA‘ zur praktischen Umsetzung muslimischer Seelsorge und deren Wirkung erklärte Bayerns Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger:

„Ich freue mich, dass wir den bayernweiten Ausbau des Seelsorgenetzwerkes für Muslime mit knapp 152.000 Euro unterstützen können. Damit bieten wir Menschen in schwierigen Lebenssituationen Rückhalt. Mit ‚MUSA‘ erhalten Bedürftige den Beistand und die Betreuung, die sie bei seelischen Krisen benötigen. So verhindern wir, dass möglicherweise radikale Ideologen Lebenskrisen Ratsuchender für ihre Ziele ausnutzen.“

Christen können sich an die Seelsorger der Kirchen wenden. Für Muslime fehlt solch ein Angebot bislang.

„Menschen in Krisensituationen brauchen geeignete Ansprechpartner. Sie sollen jemanden verlässlich an ihrer Seite wissen, der ihnen zuhört und beisteht. Gerade hier dürfen wir das Feld nicht extremen Stimmen wie Salafisten überlassen. Diese dürfen nicht die besseren Sozialarbeiter sein“, so der Staatssekretär.

Seit 2011 arbeiten Sunniten, Schiiten und Aleviten im Projekt ‚MUSA‘ an Augsburger Kliniken und Pflegeeinrichtungen zusammen, um den Bedarf an seelsorgerischer Grundversorgung von Muslimen zu decken.

Hintersberger: „‘MUSA‘ in Augsburg wirkt vorbeugend und ist äußerst erfolgreich. Deshalb dehnen wir das Netzwerk über Augsburg hinaus aus und erweitern es auch inhaltlich – etwa auf Träger der Notfallseelsorge, der Hospize und die Justizvollzugsanstalten sowie in den Bereich der Flüchtlingsarbeit.“

Die derzeit etwa 45 aktiven Augsburger Muslime und Musliminnen des MUSA-Teams begleiten Betroffene ehrenamtlich in ihrer Muttersprache im Sinne der islamischen Geschwisterlichkeit. Sie bieten psychosoziale Beratung und auf Wunsch auch religiöse oder spirituelle Hilfestellung. Hierfür wurden die Ehrenamtlichen jeweils in 148 Schulungsstunden für ihren Einsatz qualifiziert. Das Projekt wird durch das Institut für transkulturelle Verständigung ‚itv‘ durchgeführt.

StMAS, Pressemitteilung v. 26.01.2017