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Statistisches Bundesamt: Öffentliche Schulden zum Ende des 4. Quartals 2016 um 0,8% niedriger als im Vorjahr

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des vierten Quartals 2016 mit € 2.006,5 Mrd. verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, sank damit der Schuldenstand gegenüber dem 31.12.2015 um 0,8% bzw. € 16,1 Mrd. Dabei konnten alle Ebenen ihre Verschuldung verringern. Gegenüber dem Vorquartal sank der Schuldenstand um 1,2% bzw. € 24,9 Mrd. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich.

Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem 31.12.2015 um € 6,1 Mrd. bzw. 0,5% auf € 1.258,9 Mrd. Insbesondere konnte der Bund seine Wertpapierschulden abbauen, und zwar um € 7,0 Mrd. (-0,6%). Die Kassenkredite verringerten sich um € 2,0 Mrd. (-13,7%). Lediglich die Kredite erhöhten sich um € 2,9 Mrd. (+4,5%).

Die Länder waren zum Ende des vierten Quartals 2016 mit € 605,2 Mrd. verschuldet. Das war ein Rückgang um 1,3% bzw. € 7,7 Mrd. gegenüber dem 31.12.2015. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (-19,3%), Mecklenburg-Vorpommern (-10,3%) und Bayern (-8,7%). Die prozentual höchsten Zuwächse hatten Hamburg (+8,9%) und Schleswig-Holstein (+6,1%), im Wesentlichen bedingt durch die Übertragung von notleidenden Altkrediten der HSH Nordbank an die neu gegründete „hsh portfoliomanagement AöR“ im dritten Quartal 2016.

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank gegenüber dem Jahresende 2015 mit -1,6% (- € 2,3 Mrd.) auf € 141,9 Mrd. prozentual am stärksten. Die prozentualen Rückgänge der Schuldenstände der Gemeinden und Gemeindeverbände waren in Sachsen (-19,2%), Mecklenburg-Vorpommern (-6,9%) und Baden-Württemberg (-4,9%) besonders hoch. Bei Sachsen zählte allerdings ein bedeutender Extrahaushalt 2016 nicht mehr zum Sektor Staat; wird dieser aus dem Schuldenstand des Vorjahres herausgerechnet, läge der Rückgang bei -6,7%. Die prozentual höchsten Schuldenzuwächse gab es in Schleswig-Holstein (+2,3%) und Rheinland-Pfalz (+0,8%).

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung v. 28.03.2017

Redaktioneller Hinweis: Die Pressemitteilung enthält ausführlichere Statistiken zu Körperschaftsgruppen und Ländern.