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StMFLH: Heimatminister empfängt 3.500 Feldgeschworene in der Frankenhalle

„Siebener“ sichern heute noch den Grenzfrieden / Ehrung für 50- bzw. 60-jährigen Dienst / Ältestes kommunales Ehrenamt

Als Mittler zwischen Bürger und Vermessungsverwaltung tragen die rund 26.000 Feldgeschworenen in Bayern zum nachbarschaftlichen Frieden bei.

„Zusammen mit den Ämtern für Digitalisierung, Breitband und Vermessung sichern die Feldgeschworenen die über 80 Mio. Grenzpunkte in Bayern. Sie leisten einen Beitrag zur Bildung von mehr als 30.000 bebauungsfähigen Grundstücken für Wohnen und Gewerbe im Jahr und stärken so den Wirtschaftsstandort Bayern. Die Feldgeschworenen sind fester und wichtiger Bestandteil der bayerischen Vermessungslandschaft. Darauf wollen wir auch in Zukunft nicht verzichten“, hob Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder vor rund 3.500 Feldgeschworenen beim „Tag der Feldgeschworenen“ in Nürnberg am Donnerstag (30.3.) hervor.

„Grenzen sind nur dann etwas wert, wenn sie erkennbar sind und wenn sie eingehalten werden. Diese wertvolle friedensstiftende Einrichtung der ‚Hüter der Grenzen‘ hat sich bis heute erhalten. Das verdient großen Respekt“, so Söder.

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Seit rund 600 Jahren engagieren sich Bürger im ältesten kommunalen Ehrenamt als Feldgeschworene. Die Feldgeschworenen, auch „Siebener“ genannt, arbeiten mit Bürgern, Kommunen und der bayerischen Vermessungsverwaltung zusammen. Die Feldgeschworenen kümmern sich um Bestand und Erhalt der Grenzzeichen. Mehr als 250.000 Abmarkungen jährlich führen sie zusammen mit den Vermessungsämtern bei Wind und Wetter durch. Das traditionsreiche und moderne Ehrenamt ist tief in der Gesellschaft und in der kulturellen Identität unseres Landes verankert.

Söder: „Das Institut der Feldgeschworenen zählt zum immateriellen Kulturerbe unserer Heimat Bayern.“

Früher wie heute sind die bedeutendsten Daten jene mit Raumbezug. Früher gaben die Landkarten der Herrscher Auskunft über Herrschaftsgebiet, Festungen und Bodenschätze. Die Geodaten heute bilden für Bürger und Verwaltung das Land in vielen Facetten ab. Mittlerweile haben 80% der Daten Raumbezug, sind also Geodaten. Diese Daten werden immer stärker wie selbstverständlich genutzt, etwa auf dem Handy und Smartphone, in Navigationsgeräten von Schiffen, Flugzeugen und Autos sowie bei der Berechnung von Fördermaßnahmen in Naturschutz und der Landwirtschaft. Die bayerische Vermessungsverwaltung erhebt eine große Bandbreite an Geodaten und macht diese mit dem amtlichen Siegel – flächendeckend und zuverlässig – durch Internetdienste für jeden verfügbar. Luftbilder, Amtliche Topographische Karten und Digitale Geländemodelle sind wertvolle Planungshilfen für die Kommunen. Der für jedermann online zugängliche BayernAtlas ist eine aktuelle Orientierungshilfe für die Bürger. 3-D-Gebäudemodelle und die neuen Möglichkeiten der 3-D-Visualisierung am Bildschirm oder durch 3-D-Drucker ergeben ganz neue Möglichkeiten in der Bauleitplanung und Bürgerbeteiligung.

Im Rahmen der Veranstaltung in der Frankenhalle in Nürnberg ehrte Söder Feldgeschworene aus ganz Bayern für ihren 50- bzw. 60-jährigen ununterbrochenen und verantwortungsvollen Dienst an der Gemeinschaft.

StMFLH, Pressemitteilung v. 30.03.2017