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HRK: Keine institutionalisierte Programmförderung für die Lehre

Der Idee einer eigenständigen Organisation zur Förderung der Hochschullehre hat die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) heute in Bielefeld eine Absage erteilt. Der Wissenschaftsrat hatte in der vorvergangenen Woche empfohlen, diese Idee zu prüfen. Bund und Länder könnten sich, so der Wissenschaftsrat, mit einer solchen Organisation durch dauerhafte Fördermöglichkeiten und systematische Vernetzung für die Qualitätsentwicklung der Lehre einsetzen.

„Wir brauchen jetzt und auch nach 2020 keine neuen Institutionen, sondern vor allem eine klar konzipierte, verlässliche Hochschulfinanzierung in gemeinsamer Verantwortung von Ländern und Bund“, erläuterte HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler im Anschluss die Haltung der Mitgliederversammlung.

„Eine dauerhaft wettbewerbliche Förderung von Lehre wäre ein zweifelhaftes Unterfangen. Zum einen wäre es das politisch völlig falsche Signal, jetzt in großem Umfang eine institutionell verwaltete Programmförderung anzukündigen, während es den Hochschulen seit langem an einer Grundsicherung ihrer Lehrkapazitäten fehlt. Zum anderen sind dem wettbewerblichen Vergleich von Lehre und Lehrprojekten Grenzen gesetzt.“

Die Stellungnahme des Wissenschaftsrats entspricht im Übrigen weitgehend den Positionen und Bestrebungen der HRK, stellte die Mitgliederversammlung zustimmend fest.

„Auch die Hochschulen begreifen die Qualität der Lehre selbstverständlich als eine ihrer Kernaufgaben in gemeinschaftlicher Verantwortung“, so HRK-Vizepräsident Prof. Dr. Holger Burckhart.

Die HRK arbeite intensiv daran, Expertise zu vernetzen und zu verstetigen und mit Anreizsystemen zu unterstützen, etwa im Rahmen des Projekts nexus oder des Ars legendi-Preises.

HRK, Pressemitteilung v. 09.05.2017