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StMI: Herrmann stellt Einbürgerungsstatistik 2016 vor

Im letzten Jahr ist die Zahl der Einbürgerungen in Bayern mit 14.394 im Vergleich zum Vorjahr mit 13.373 leicht gestiegen. Das geht aus der Einbürgerungsstatistik für das Jahr 2016 hervor, die Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute vorgestellt hat. Immer mehr Eingebürgerte stammen dabei aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. 2016 gab es 5.478 EU-Einbürgerungen, darunter 1.145 Rumänen, 803 Polen, 592 Kroaten, 534 Italiener und 516 Griechen.

Ein besonders starker Anstieg ist 2016 nach Herrmanns Worten bei den britischen Staatsangehörigen zu verzeichnen gewesen, bei denen die Einbürgerungen im Jahr 2016 auf 313 zulegten – ein Plus von knapp 264% gegenüber dem Vorjahr mit noch 86 Einbürgerungen.

„Viele Briten haben lange hervorragend integriert in Deutschland gelebt ohne die deutsche Staatsangehörigkeit anzustreben. Die ‚Brexit-Pläne‘ scheinen nun ein Umdenken zu bewirken.“

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Die Türkei ist trotz rückläufiger Tendenz erneut Spitzenreiter bei den Einbürgerungen von Staatsangehörigen außerhalb der Europäischen Union. 1.852 Türken haben 2016 die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen – 12,9% aller Einbürgerungen. Nach der Türkei gehören zu den Hauptherkunftsstaaten außerhalb der Europäischen Union wie auch in den Vorjahren die Nachfolgeländer des früheren Jugoslawien (soweit sie noch nicht der Europäischen Union beigetreten sind) mit 1.020 Personen, die Ukraine mit 655 Personen, der Irak mit 531 Personen, Vietnam mit 417 Personen, die Russische Föderation mit 352 Personen und schließlich Afghanistan mit 299 neu Eingebürgerten.

„Die Vermeidung von Mehrstaatigkeit ist ein wesentlicher Grundpfeiler unseres Staatsangehörigkeitsrechts. Daran halten wir fest“, so der Minister.

Wie Herrmann berichtete, können insbesondere auch eingebürgerten Türken ihre bisherige Staatsangehörigkeit nicht neben der neu erworbenen deutschen behalten. Die Entlassung aus der türkischen Staatsangehörigkeit funktioniere in aller Regel problemlos. Nur bei 51 von 1.852 in Deutschland eingebürgerten Türken wurde daher Mehrstaatigkeit hingenommen.

Eine erfolgreiche Integration ist im Übrigen unverzichtbare Voraussetzung bei jeder Einbürgerung. Dementsprechend müssen alle Einbürgerungskandidaten sowohl ausreichende deutsche Sprachkenntnisse als auch Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung durch entsprechende Tests oder durch einen erfolgreichen Besuch deutscher Schulen nachweisen.

Nach der Vorstellung der neuen Zahlen überreichte der bayerische Innenminister fünf ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ihre Einbürgerungsurkunde. Darunter war heuer ein Brite, der in Deutschland geboren wurde und zur Schule ging und nun Sinologie und orthodoxe Theologie studiert. Auch ein mauretanischer Softwareentwickler, der in Deutschland gleich mehrere Studiengänge erfolgreich abgeschlossen hat, wurde eingebürgert. Eine Urkunde gab es auch für eine Volkswirtin aus Bosnien-Herzegowina, die in Nürnberg als Sales-Managerin tätig ist und für eine Englischlehrerin, die aus Großbritannien stammt und in Regensburg lebt. Sie hatte bis zu ihrer Elternzeit in einer Sprachenschule unterrichtet. Schließlich konnte aus den Händen von Bayerns Innenminister auch eine in Deutschland geborene kroatische Staatsangehörige, die sich insbesondere in der Schülermitverantwortung ehrenamtlich engagiert, eine Urkunde entgegennehmen. Sie wird voraussichtlich nächstes Jahr ihr Abitur ablegen.

Dazu Herrmann: „Ich freue mich, dass Sie sich für den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit entschieden haben. Damit zeigen Sie, dass Sie sich bei uns wohlfühlen und heimisch geworden sind, dass Sie sich auf Deutschland und den Freistaat Bayern eingelassen haben, kurzum, dass Sie sich als Teil unserer Gesellschaft sehen. Damit senden Sie und die im Jahr 2016 mehr als 14.000 neu eingebürgerten deutschen Staatsbürger ein starkes Signal für Deutschland!“

StMI, Pressemitteilung v. 11.05.2017