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Staatskanzlei: Regierungschefs der ARGE ALP verstärken ihre Zusammenarbeit in neuen grenzüberschreitenden Projekten / Integrationsprojekte ausgezeichnet

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Europaministerin Dr. Beate Merk hat heute in Lautrach/Unterallgäu bei der 48. Konferenz der Regierungschefs der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP) die Preisträger des ARGE ALP-Preises 2017 ausgezeichnet. Europaministerin Dr. Merk: „Als Vorsitzland haben wir für den Preis bewusst das Thema ‚Integration im Alpenraum’ gewählt. Es ist ein schöner Erfolg, dass die Ausschreibung des ARGE ALP-Preises mit weit über 100 Bewerbungen eine so große Resonanz gefunden hat. Die hohe Qualität und Kreativität der ausgezeichneten Projekte beeindrucken mich sehr. Sie machen deutlich, wie groß das ehrenamtliche Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger im gesamten ARGE ALP-Gebiet ist.“

Mit dem diesjährigen Preis zeichnete die ARGE ALP innovative Projekte zur Integration im Alpenraum aus, mit denen die Begegnung und das Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft im Alpenraum gefördert werden. Einer der drei mit jeweils € 6.000 dotierten gleichwertigen Hauptpreise ging für das Gemeinschaftsprojekt „A.L.M. – Alpen.Leben.Menschen.“ von Malteser Hilfsdienst und Deutschem Alpenverein nach Bayern. Ziel des Projekts ist es, Zugewanderten und insbesondere auch Flüchtlingen Natur- und Gemeinschaftserlebnisse in den Bergen zu ermöglichen. Die beiden weiteren Hauptpreise gingen an Projekte in Graubünden und Tirol. Sechs weitere Integrationsprojekte erhielten mit jeweils € 1.000 dotierte Anerkennungspreise. Der ARGE ALP-Preis wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben. In einem mehrstufigen Verfahren wählten zunächst regionale Jurys und anschließend eine internationale Jury besonders herausragende Projekte aus.

Die Regierungschefs der ARGE ALP wollen ihre Zusammenarbeit weiter verstärken und beschlossen auf ihrer heutigen Sitzung zahlreiche neue grenzüberschreitende Projekte:

  • die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Einsparung von Energie in den Branchen Dienstleistung, Gewerbe, Gastronomie und Hotellerie durch das Projekt „Energieeffizienz in KMU“,
  • die grenzüberschreitende Zusammenführung kleinräumiger Klima- und Umweltdaten mit satellitengestützten Daten für präzisere Analysen etwa in den Bereichen Bauplanung, Tourismus oder Landwirtschaft durch das Projekt „AlpClimNet“,
  • den Erfahrungsaustausch über bestehende regionale Projekte zur Förderung von Integration durch bürgerschaftliches Engagement und die Entwicklung von grenzüberschreitenden Modellprojekten im Projekt „Integration durch Bürgerschaftliches Engagement“,
  • Angebote zur Hinführung begabter Schülerinnen und Schüler an technische und naturwissenschaftliche Berufe durch Workshops in wissenschaftlichen Einrichtungen mit dem Projekt „European Talent School“,
  • die Zukunftssicherung der Berglandwirtschaft und Vernetzung junger Berglandwirte und Almpersonal durch das Projekt „Next Generation Berglandwirtschaft 2030“ sowie
  • die Vernetzung bestehender Studien- und Forschungsangebote im Alpenraum zu grenzüberschreitenden Kooperationen durch das Projekt „Online Campus Alpenraum“.

Europaministerin Dr. Beate Merk:

„Eine große Stärke der ARGE ALP ist, dass die Mitgliedsregionen laufend voneinander lernen und seit Jahrzehnten gut untereinander vernetzt sind. Der Austausch guter Praktiken und Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen spielt dabei eine wichtige Rolle. Davon profitieren ganz besonders unsere grenzüberschreitenden Projekte.“

Die ARGE ALP fasste darüber hinaus Resolutionen für einen verstärkten Ausbau der Schienen- und Breitbandinfrastruktur und zur Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Diese sind unter folgendem Link abrufbar: http://www.argealp.org/resolutionen. Mit dem 30.06.2017 endet der Vorsitz des Freistaats Bayern in der ARGE ALP. Der Vorsitz geht dann turnusgemäß vom Freistaat Bayern auf den Kanton Graubünden über.

In der ARGE ALP haben sich 10 Regionen, Provinzen, Kantone bzw. Bundesländer aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz zusammengeschlossen. Ihnen gehören aktuell fast 26 Mio. Menschen an, die auf rd. 142.000 Quadratkilometern leben: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trentino und Vorarlberg. Das oberste Organ der ARGE ALP ist die Konferenz der Regierungschefs. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen den einzelnen Mitgliedsregionen. Die 1972 gegründete ARGE ALP war einst das erste, vom damaligen Ministerpräsidenten Goppel maßgeblich mitangestoßene Gremium, das regionalen Positionierungen im europäischen Raum Nachdruck verleihen sollte. Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP) finden sich unter: http://www.argealp.org/.

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 30.06.2017