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StMI: Härtere Bekämpfung von Verbrechern im Netz

2016 fast 25.000 Straftaten mittels Internet in Bayern: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigt noch härtere Bekämpfung von Verbrechern im Netz an – Kompetente Beratung durch Bayerische Polizei und Landesamt für Verfassungsschutz – Bundesweit einzigartiges Förderprogramm für IT-Sicherheit – 70 zusätzliche IT-Kriminalisten in Bayern

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute bei einer Veranstaltung des Ost-West-Wirtschaftsclubs Bayern e.V zum Thema „Sicherheit für Deutschland und Europa als wichtiger Wirtschaftsfaktor“ vor der zunehmenden Bedrohung durch Cyber-Kriminalität, digitale Spionage und Sabotage gewarnt:

„Jeder muss sich bewusst machen, dass den Chancen der digitalen Welt gleichzeitig große Risiken gegenüber stehen. Letztes Jahr kam es alleine in Bayern zu fast 25.000 Straftaten, bei denen das Internet Tatmittel war. Auch klein- und mittelständische Unternehmen waren Opfer von Cyberattacken.“

Der Freistaat unterstützt daher insbesondere Klein- und Mittelständler auf vielfältige Weise dabei, sich selbst zu schützen. Großen Anklang findet nach Herrmanns Worten das bundesweit einzigartige Förderprogramm ‚Digitalbonus Bayern‘. Das Programm unterstützt mittelständische Unternehmen finanziell dabei, sich zu digitalisieren und die IT-Sicherheit zu verbessern. Von Oktober 2016 bis Mai 2017 haben bereits über 2.000 Betriebe aus ganz Bayern einen Antrag eingereicht.

Die Straftaten mit dem „Tatmittel Internet“ sind laut Herrmann bayernweit zuletzt deutlich gestiegen:

„Nachdem bereits im Jahr 2015 eine Zunahme um 12,7% zu verzeichnen war, war im vergangenen Jahr ein Zuwachs um 3,8% auf fast 25.000 Delikte zu verzeichnen. Davon entfielen mehr als 15.000 Straftaten auf Cybercrime-Delikte wie Computersabotage oder das Ausspähen von Daten. Wir gehen von einem Gesamtschaden i.H.v. € 17,5 Mio. aus.“

Auch bundesweit gab es 2016 eine ähnliche Entwicklung mit über 253.000 Fällen. Der Innenminister weiß, dass Gefahren im Netz oft nicht erkannt oder unterschätzt werden.

„Nicht selten stehen die ‚virtuellen Werktore‘ wegen unzureichender IT-Schutzmaßnahmen weit offen“, erklärte Hermann und ergänzte:

„Mit dem Cyber-Allianz-Zentrum-Bayern, das beim Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz angesiedelt ist, steht deshalb ein kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, Hochschulen und Betreiber kritischer Infrastrukturen bereit.“

Im Rahmen des Masterplans ‚BAYERN DIGITAL‘ soll das Cyber-Allianz-Zentrum laut Herrmann nun personell noch weiter verstärkt werden.

„Auch bei der Bayerischen Polizei haben wir einen besonderen Schwerpunkt auf den Ausbau der Cybercrime-Bekämpfung gelegt. Mir ist es wichtig, dass unsere Bayerische Polizei nicht nur bei der ‚analogen‘ Kriminalitätsbekämpfung auf der Straße bundesweit den besten Job macht, sondern auch im Cyberraum“, so der Innenminister.

Bayernweit sind daher derzeit mehr als 300 Spezialisten im Kampf gegen Kriminelle im Netz, die speziell dafür aus- und fortgebildet sind. Zum 01.01.2014 ist zudem die „Zentrale Ansprechstelle Cybercrime“ (ZAC) beim Bayerischen Landeskriminalamt installiert worden. Auch hier finden kleine und mittelständische Unternehmen kompetente Ansprechpartner in Sachen Internetkriminalität. Im Kampf gegen Cyber-Verbrecher stellt der Freistaat heuer außerdem zusätzlich zu den 65 bereits eingesetzten IT-Kriminalisten rd. 70 weitere dieser Experten ein. Die Spezialisten mit Informatikstudium vereinen technisches Wissen mit vollzugspolizeilichen Kenntnissen und Rechten.

„Damit sind wir auch in diesem Bereich bundesweiter Vorreiter“, betonte Herrmann.

Seit März dieses Jahres hat der Freistaat außerdem neue Kommissariate Cybercrime eingerichtet, so dass nun grundsätzlich jede Kriminalpolizeiinspektion über ein eigenes Kommissariat Cybercrime verfügt.

„Damit stehen flächendeckend noch mehr kompetente Ansprechpartner der Bayerischen Polizei vor Ort zur Verfügung. Davon profitieren die bayerischen Unternehmer“, so Innenminister Herrmann.

StMI, Pressemitteilung v. 06.07.2017