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BAMF, BA, StMAS: Integration und Flüchtlinge vor Ort – Standortbestimmungen in fünf Landkreisen in Bayern

Wie können wir die vielen Angebote zur Integration von Flüchtlingen besser koordinieren? Dieser Fragestellung widmet sich ein Modellvorhaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und der Regionaldirektion (RD) Bayern der Bundesagentur für Arbeit zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (StMAS), das am 02.08.2017 gestartet ist. Ziel ist es, die regionale Koordinierung zwischen Bund, Land und Kommunen sowie den zivilgesellschaftlichen Akteuren bei der Förderung der Integration vor Ort zu verbessern und an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.

Teilnehmer sind die Landkreise Mühldorf am Inn, Weißenburg-Gunzenhausen, Ostallgäu, Bamberg und Passau sowie die Städte Bamberg und Passau. Dort existieren bereits viele erfolgreiche Maßnahmen zum grundlegenden Spracherwerb und zur berufsbezogenen und arbeitsmarktlichen Integration. Den kommunalen Verwaltungen kommt dabei eine Schlüsselfunktion für die Koordination vor Ort zu. Im Rahmen des Modellprojekts soll untersucht werden, wie die Maßnahmen besser aufeinander abgestimmt und vernetzt werden können.

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Entstanden ist das Modellvorhaben im Rahmen der Koordinierungsrunde „Integration in Bayern“, die seit November 2016 regelmäßig unter Federführung der Bayerischen Integrationsministerin Emilia Müller tagt. Zur Auftaktveranstaltung kam Staatsministerin Müller nach Nürnberg, um gemeinsam mit der Präsidentin des BAMF, Jutta Cordt, und dem Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Bayern der BA, Klaus Beier, den Startschuss zu geben.

„Mit dem Modellprojekt ‚Regionale Koordinierung‘ bringen wir die Integration in Bayern wieder ein Stück voran. Im Rahmen des Projekts stimmen wir die vielen Angebote zur Integration, die es vor Ort gibt, optimal aufeinander ab. So vermeiden wir überflüssige Überschneidungen und können Integrationsmaßnahmen künftig noch passgenauer anbieten. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Spracherwerb und der Arbeitsmarktintegration, zwei der wichtigsten Schlüssel für gelingende Integration. Das Modellprojekt ist ein weiterer Baustein unserer bayerischen Integrationspolitik. Mein ausdrücklicher Dank gilt hier auch dem BAMF und der RD Bayern, die das Konzept erarbeitet haben und mit großem Engagement vorantreiben“, erklärt Bayerns Integrationsministerin Emilia Müller.

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Jutta Cordt, Präsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, ergänzt:

„Die Förderung von Spracherwerb und die Vermittlung kultureller Werte sind zwei zentrale Element der Integrationsarbeit des BAMF. Darüber hinaus engagieren sich in der Integrationsarbeit in Bayern der Freistaat, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, die Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure. Daher freue ich mich, dass es gelungen ist, das Modellprojekt in Bayern ins Leben zu rufen. Denn Integration gelingt umso besser, je zielgerichteter unterschiedliche Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden.“

Klaus Beier, Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, sagt:

„Der bayerische Arbeitsmarkt bietet beste Voraussetzungen, um geflüchtete Menschen in Arbeit und Ausbildung zu bringen. Zwei der größten Bausteine unserer Integrationsarbeit sind der Spracherwerb und die Qualifizierung. Das Modellvorhaben setzt genau da an. Mit dem qualifizierten Spracherwerb vor Ort können wir eine passgenaue Qualifizierung sicherstellen. Nur so ermöglichen wir eine erfolgreiche Einmündung in den Arbeitsmarkt. Wenn wir Hand in Hand vor Ort zusammenarbeiten und mit den Partnern im Gespräch sind, schaffen wir langfristige Perspektiven für geflüchtete Menschen.“

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Regionale Koordinierung ist für das Bundesamt an sich nichts Neues. Seit der Einführung eines vom Bund finanzierten Regelangebots zur Sprachförderung von Neuzuwanderern im Jahr 2005 beschäftigt das Bundesamt in allen Bundesländern Regionalkoordinatorinnen und Regionalkoordinatoren. Neu sind aber natürlich die aktuellen Herausforderungen – einer großen Zahl von neuzugewanderten Menschen Chancen auf ein selbstständiges Leben und berufliche Perspektiven in Deutschland zu ermöglichen. Die Entwicklung und Steuerung vor Ort erfordert die Kooperation vieler Beteiligter.

So hebt auch Regina Jordan, Abteilungsleiterin Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Bundesamt hervor:

„Integration ist nicht nur eine Aufgabe der Großstädte und Ballungszentren, sondern auch der Klein- und Mittelstädte und der Landkreise. Wir wollen gut und effektiv mit den Kommunen zusammenarbeiten.“

Bereits vor dem offiziellen Start war das Vorhaben auf großes Interesse gestoßen. Vertreter des Bayerischen Städtetages, des Bayerischen Landkreistages, der Handwerkskammer und der IHK, des DGB und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, des Verbandes der Freien Wohlfahrtspflege und der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Bayern werden das Modellvorhaben mit ihrer fachlichen Expertise extern begleiten.

BAMF, StMAS und BA (Regionaldirektion Bayern), gemeinsame Pressemitteilung v. 02.08.2017