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StMFLH: Rahmenvereinbarung „Jagdkataster“ mit dem Bayerischen Bauernverband unterzeichnet – Bestandteil des Digitalisierungspakts Land- und Forstwirtschaft

Die Land- und Forstwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Heimat Bayern und prägt die bayerische Kulturlandschaft. „Die Staatsregierung steht eng an der Seite ihrer Landwirte und unterstützt sie, wo es möglich ist. Gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband haben wir ein maßgeschneidertes Digitalisierungspaket für unsere Land- und Forstwirtschaft entwickelt. Der Digitalisierungspakt enthält auch ein Angebot für Jagdgenossen. Bei der Jagd sind klare Zuständigkeiten wichtig. Das Jagdkataster der Vermessungsämter ist das Herzstück bei der Führung und Verwaltung einer Jagdgenossenschaft“, stellte Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker bei der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung „Jagdkataster“ im Rahmen des „Digitalisierungspaktes Land- und Forstwirtschaft“ mit dem Wald- und Bezirkspräsidenten des Bayerischen Bauernverbands, Josef Wutz, am Montag (26.2.2018) in Schierling, Landkreis Regensburg, fest. Aktuelle Daten der Eigentumsverhältnisse der jagdbaren Flächen sind die Basis für ein geordnetes Jagdwesen und die Erfüllung der jagdrechtlichen Aufgaben einer Jagdgenossenschaft. Jagdkataster sind z.B. Grundlage für Abschussplanungen und die Berechnung des Jagdpachtschillings. Ein geordnetes Jagdwesen mit klaren Zuständigkeiten hilft bei aktuellen Themen wie dem Umgang mit Schwarzwildschäden oder der Regulierung von Wildunfällen im Straßenverkehr.

„Mit der neuen, stark vergünstigten Kostenstruktur für Jagdkataster entlasten wir die Land- und Forstwirtschaft jedes Jahr im sechsstelligen Bereich“, merkte Füracker an.

BBV-Waldpräsident Wutz dankte der Staatsregierung für die Unterstützung: „Wer bei dem Thema Digitalisierung nur an Hightech und Elektronik denkt, der liegt falsch. Die Digitalisierung hat längst in der Land- und Forstwirtschaft Einzug gehalten und verändert die Arbeit auf den Höfen rasant und tiefgreifend. Familienbetriebe im ländlichen Raum sind Teil der digitalen Zukunft. Mit dem Digitalisierungspakt Land- und Forstwirtschaft hat das Staatsministerium für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat die Weichen gestellt und einen entscheidenden Beitrag geleistet, dass in Bayern neben ‚smart cities‘ auch ‚smart rural areas‘ wachsen und gedeihen.“

Ein Jagdkataster zu führen sei gesetzlich vorgeschrieben und diene als Handwerkszeug, um satzungskonforme Beschlüsse zu treffen und finanzielle Angelegenheiten rechtssicher regeln zu können.

„Eine finanzielle Ermäßigung für digitale Katasterdaten ist ein wichtiger Beitrag, um Jagdgenossenschaften den Schritt in die digitale Zukunft zu ermöglichen und die Arbeit zu erleichtern. Herzlichen Dank an Staatssekretär Albert Füracker und seine Fachleute im Ministerium“, sagte Wutz.

„Die Digitalisierung und Automatisierung ist wesentlicher Schlüssel für die erfolgreiche Landwirtschaft von morgen“, so Füracker.

Die zunehmende Digitalisierung verändert auch die Arbeit auf den Bauernhöfen und das Leben auf dem Land nachhaltig, angefangen vom Melkroboter über den selbstfahrenden Traktor bis hin zu digitalen Grundstücksdaten.

„Wir wollen den Einsatz von digitalen Zukunftstechnologien in der Landwirtschaft fördern. Landwirte können daher unseren Fahrzeugpositionierungsservice kostenfrei nutzen“, teilte Füracker mit.

Im Smart-Farming-Paket des Digitalisierungspakts etwa fallen seit 01.10.2017 keine Nutzungsgebühren mehr für den amtlichen Dienst zur Landwirtschaftlichen Fahrzeugpositionierung (LFPS) der Vermessungsverwaltung an. Für die Kennungseinrichtung wird eine Anmeldegebühr von € 50,- erhoben. Der LFPS ermöglicht eine zentimetergenaue Steuerung landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge mit Hilfe von Satellitennavigation. Die hierzu zusätzlich nötigen Korrekturdaten werden vom LFPS der Vermessungsverwaltung individuell berechnet und dem Nutzer übermittelt.

„Automatisiertes Fahren von landwirtschaftlichen Maschinen nimmt stetig zu – satellitengestützte Maschinensteuerung macht die Bewirtschaftung von Flächen einfacher, präziser und liefert einen wertvollen Beitrag für die Natur und Umwelt“, merkte Füracker an.

Ein Traktor mit GPS-Empfänger und RTK-Korrektursignal kann zentimetergenau gesteuert werden.

Der LFPS ermöglicht die präzise Einhaltung von geplanten Fahrspuren. Das schont die Bodenstruktur und führt zu geringeren Schäden an Kulturpflanzen. Die Automatisierung der Maschinensteuerung bringt Arbeitserleichterungen für Betriebe und sorgt für einen effizienteren Einsatz der Produktionsmittel. Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmittel lassen sich so gezielt ausbringen und damit auf die benötigte Menge reduzieren.

Durch die neuen Angebote der Vermessungsverwaltung können innovative Start-Ups und Dienstleister im landwirtschaftlichen Bereich digitale Lösungen und innovative Dienstleistungen speziell für die in Bayern typischen Eigentums- und Bewirtschaftungsstrukturen entwickeln.

„Sowohl beim Jagdkataster als auch beim LFPS legen wir mit unseren Angeboten einen Grundstein für eine Digitalisierung der Land- und Forstwirtschaft, die auch den zahlreichen landwirtschaftlichen Dienstleistern neue Chancen bietet“, betonte Füracker.

„Mit dem Digitalisierungspakt leistet der Freistaat einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern“, so Füracker weiter.

Land- und Forstwirte profitieren bereits seit vielen Jahren von besonders günstigen Gebühren für Grenzvermessungen von land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Diese sind im bundesweiten Vergleich im Regelfall in Bayern am günstigsten.

Pressemitteilung des StMFLH Nr. 58 v. 26.02.2018