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StK: Ministerrat beschließt „Bayerische Strategie Luftmobilität“

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Der Ministerrat hat heute mit der „Bayerischen Strategie Luftmobilität“ ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Erforschung von Luftmobilitätskonzepten beschlossen. „Wir wollen Zukunft gestalten. Wir starten die „Bayerische Strategie Luftmobilität“. Flugtaxis und elektronisches Fliegen sind Realität. Bayern soll führender Standort für Forschung, Produktion und Einsatz von Flugtaxis und Luftmobilität werden. Dafür werden wir ein Testfeld für autonomes Fliegen einrichten“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

„Der innerstädtische Flug wird kommen, es ist keine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“ – und wir wollen vorn mit dabei sein,“ so Söder weiter.

Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer:

„Bayern verfügt mit exzellenten Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, aber auch mit einer Mischung aus etablierten Flugzeugbauern und jungen High-Tech-Startups, über eine hervorragende Ausgangsbasis. Wir wollen vernetzen und fördern, um Bayern zu einem Global Player im Bereich Luftmobilität zu machen. Wir werden ein Höchstmaß an Transparenz gegenüber der Bevölkerung wahren, um zu erklären, Fragen zu beantworten und Chancen und Potentiale der neuen Technologie aufzuzeigen.“

Im Einzelnen beinhaltet die „Bayerischen Strategie Luftmobilität“ folgende Maßnahmen zur Erforschung von Luftmobilitätskonzepten:

1. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Aufbau eines Testfelds für (hybrid-)elektrisches und (teil-)autonomes Fliegen. Bayerische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen diese Versuchsinfrastruktur zur anwendungsnahen Flugerprobung in einer realistischen Umgebung nutzen können.

2. In einer Machbarkeits- und Anwendungsstudie „Urban Air Mobility Ingolstadt“ werden die Möglichkeiten für ein bayernweites Flugtaxi-Netzwerk ausgelotet. Darin sollen insbesondere auch zukünftige Geschäfts- und Anwendungsmodelle entwickelt werden. Visonäre Langfristperspektive ist es, in Ergänzung zum ÖPNV, einen künftigen Lufttaxibetrieb mit einem bayernweiten Streckennetz mit über ganz Bayern verteilten Basisstationen aufzubauen.

3. Um die Gesamtsystemkompetenz für hybrid-elektrische Flugantriebe in Bayern zu sichern, hat sich ein bayernweites und branchenübergreifendes Konsortium aus Industrie und Forschung gebildet. Der Freistaat unterstützt die Entwicklung und ab 2020 auch die Erprobung zweier Antriebskonzepte. Dazu wird die Anschaffung einer Dornier Do 228 als Erprobungsträger gefördert.

4. Durch das bayerische Luftfahrtforschungsprogramm soll die Erforschung von alternativen Flugantrieben und von Technologien des unbemannten Fliegens gefördert werden. Es sollen Technologien gefördert werden, die sich für den zivilen, kommerziellen Markt eignen. Sie sollen dazu beitragen, dass die bayerische Luftfahrindustrie einen dauerhaften und wesentlichen Anteil an der Wertschöpfung hat. Hierfür stellt der Freistaat 5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

5. Die Staatsregierung will in einem „TUM Center for Automated Urban Aerial Mobility“ alle Forschungsaktivitäten bündeln. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit der Industrie Lösungen zu entwickeln und hochqualifizierten Nachwuchs für Wissenschaft und Industrie auszubilden.

6. Initiierung eines „Runden Tischs“ als Expertengremium, zusammengesetzt aus Vertretern von Wirtschaft, Bund, Genehmigungsbehörden und Staatsregierung, mit dem Ziel, erforderliche luftverkehrsrechtliche Rahmenbedingungen für einen künftigen Lufttaxibetrieb möglichst rasch zu schaffen.

Pressemitteilung der Staatskanzlei Nr. 163 v. 17.07.2018 (Bericht aus der Kabinettssitzung)