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StMI: 2. Landeskonferenz Sicherheitswacht – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Maßnahmen zum Ausbau der Bayerischen Sicherheitswacht vor

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Der weitere Ausbau der Bayerischen Sicherheitswacht und der direkte Austausch mit ehrenamtlichen Sicherheitswachtangehörigen waren heute die Schwerpunktthemen der 2. Landeskonferenz Sicherheitswacht im bayerischen Innenministerium. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat vor knapp 200 Mitgliedern bayerischer Sicherheitswachten und Vertretern der Kommunen, unter anderem der Oberbürgermeister von Schweinfurt, Sebastian Remelé, und der 3. Bürgermeister von Wolfratshausen, Helmuth Holzheu, Maßnahmen vorgestellt, um die Bayerische Sicherheitswacht auf insgesamt 1.500 Stellen aufzustocken und damit Bayern noch sicherer zu machen.

„Unsere Sicherheitswacht steigert durch sichtbare Präsenz das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung und hilft der Polizei, Vandalismus und Ordnungsstörungen vorzubeugen“, betonte Herrmann.

Zudem seien die Beobachtungen der Sicherheitswacht für die Polizei sehr hilfreich, Straftaten wie etwa Ladendiebstähle, Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen aufzuklären.

„Unsere Bayerische Sicherheitswacht ist die ideale Einrichtung, um sich für das Gemeinwohl einzusetzen“, fasste der Innenminister zusammen.

„Deshalb optimieren wir die Rahmenbedingungen für unsere Sicherheitswachtkolleginnen und  kollegen, verbessern die Bekleidung und Ausstattung und intensivieren die Werbemaßnahmen.“

Wie Herrmann erläuterte, wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um möglichst viele engagierte Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Unter anderem wurde das Höchstalter von 65 auf 67 Jahre angehoben. Außerdem können Interessenten bis zum 62. Lebensjahr der Sicherheitswacht beitreten, statt wie bisher bis zum 60. Lebensjahr. Auch die Reduzierung der monatlichen Mindesteinsatzzeit von 15 auf fünf Stunden trägt zu einer besseren Vereinbarkeit zwischen Beruf und Ehrenamt bei. Zusätzlich wurde das Wohnortprinzip gestrichen, so dass beispielsweise auch Interessenten aus den Nachbargemeinden aktiv werden können.

Auch bei der Bekleidung und Ausstattung der Bayerischen Sicherheitswacht tut sich nach Herrmanns Worten Einiges:

„Derzeit beschaffen wir für unsere Sicherheitswachtangehörigen unter anderem funktionale Mehrzweck- und Einsatzjacken, Poloshirts sowie Warnwesten, die sich optisch an der neuen Uniform der Bayerischen Polizei orientieren.“

Laut Herrmann laufen die Beschaffungsmaßnahmen aktuell auf Hochtouren, um die Sicherheitswachtmitglieder zeitnah mit der neuen Bekleidung auszustatten.

„Zudem haben wir die Ausrüstung weiter optimiert“, so Herrmann weiter.

„Neben einem digitalen Handfunksprechgerät tragen unsere Sicherheitswachtstreifen zur Eigensicherung ein Reizstoffsprühgerät.“

Darüber hinaus wurde das Funkgerät um eine moderne Hörgarnitur erweitert. Zusätzlich gehören zur Ausstattung eine Taschenlampe mit Holster und ein Erste-Hilfe-Set.

Als ebenfalls wichtig bezeichnete Herrmann die Weiterentwicklung bei der Aus- und Fortbildung.

„Insbesondere haben wir die Ausbildungsinhalte umstrukturiert und bayernweit einheitliche Schulungsunterlagen entwickelt“, erklärte der Innenminister. Für die Sicherheitswachtangehörigen sind verbindlich vier Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr festgelegt. „Damit können wir unsere Sicherheitswachtstreifen noch besser auf den Ernstfall vorbereiten.“

Um die Bayerische Sicherheitswacht noch bekannter zu machen, gibt es  umfangreiche neue Werbemittel, darunter beispielsweise zielgruppenorientierte Werbeflyer sowie Werbeplakate.

„Da wir bei der Einrichtung neuer Sicherheitswachten in erheblichem Maße auch auf die Mitwirkung aller bayerischen Kommunen angewiesen sind, haben wir zudem für kommunale Entscheidungsträger eine neue Informationsbroschüre erstellt“, führte Herrmann an.

Denn schließlich brauche es für die Etablierung einer Sicherheitswacht stets einen zustimmenden Beschluss des örtlichen Gemeinde- oder Stadtrats. Herrmann appellierte an alle Kommunen in Bayern, die Einführung der Bayerischen Sicherheitswacht im Ort zu prüfen:

„Unsere Polizeipräsidien stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite.“

Aktuell engagieren sich laut Herrmann 977 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in der Bayerischen Sicherheitswacht, 107 mehr als im September 2017. Bayernweit wurden bereits 122 Sicherheitswachten in 150 Gemeinden genehmigt. Die Sicherheitswachtstreifen sind vor allem auf öffentlichen Straßen und Plätzen, in den Fußgängerzonen und in Parks unterwegs. Erfahrene Polizistinnen und Polizisten der örtlichen Polizeidienststelle übernehmen deren Aus- und Fortbildung und koordinieren, wann und wo die Sicherheitswacht auf Streife geht. Wie Herrmann deutlich machte, sind die Sicherheitswachtangehörigen weder Hilfspolizei noch Bürgerwehr. Vielmehr sollen sie bei verdächtigen Vorkommnissen sofort die Polizei informieren, die dann unverzüglich einschreitet. Selbst eingreifen sollen die Angehörigen der Sicherheitswacht nur im Ausnahmefall, beispielsweise um in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern zu helfen.

Die Bayerische Sicherheitswacht wurde im April 1994 ins Leben gerufen. Seit 2010 können auch in Gemeinden unter 20.000 Einwohnern staatliche Sicherheitswachten eingeführt werden. Umfangreiche Informationen zur Bayerischen Sicherheitswacht – von den Aufgaben bis hin zu den Voraussetzungen einer Bewerbung – können unter www.sicherheitswacht.bayern.de abgerufen werden.

Pressemitteilung des StMI Nr. 352b v. 28.09.2018