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StK: Bayern richtet die Bewirtschaftung des Staatswaldes auf den Klimaschutz aus / Privat- und Körperschaftswälder erhalten mehr Hilfen für den Aufbau stabiler Wälder

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Die Bewirtschaftung des bayerischen Staatswalds wird zukünftig an den Leistungen für den Klimaschutz und die Artenvielfalt ausgerichtet. Das wurde in der Ministerratssitzung beschlossen. Insgesamt sind rund 2,5 Millionen Hektar des Freistaats von Wald bedeckt – das ist mehr als ein Drittel der gesamten Landesfläche, davon entfallen rund 800.000 Hektar auf Staatswald. Damit ist der Wald der größte Speicher von Kohlendioxid und hat eine herausragende Bedeutung für den Klima- und den Artenschutz. Gleichzeitig macht der Klimawandel dem Wald zunehmend zu schaffen. Vor allem durch die immer häufigeren Extremereignisse wie Trockenheit und Stürme, aber auch die damit einhergehenden Massenvermehrungen von Schädlingen wie dem Borkenkäfer, ist der Wald einer der Hauptbetroffenen des Klimawandels. Bei der gesellschaftlichen Aufgabe, den nachfolgenden Generationen einen zukunftsfähigen Wald zu übergeben, wird der Staatswald künftig eine Vorbildfunktion übernehmen.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Kabinett ein Acht-Punkte-Programm auf den Weg gebracht. Es umfasst folgende Maßnahmen:

  • Erwirtschaftete Überschüsse der Bayerischen Staatsforsten sollen künftig nicht mehr in die Staatskasse fließen, sondern dazu verwendet werden, die Wälder und auch die Moore als wichtige CO2-Speicher zu erhalten und klimafester zu machen.
  • In den nächsten fünf Jahren werden im Staatswald 30 Millionen Bäume gepflanzt, eine Millionen Bäume pro Jahr mehr als bislang.
  • Besonders naturnahe und ursprüngliche alte staatliche Wälder werden aus der Nutzung genommen.
  • Im Raum Neuburg an der Donau / Ingolstadt wird auf Staatswaldflächen ein 2.000 Hektar großes Schutzgebiet im Auwald ausgewiesen.
  • Um die erneuerbaren Energien zu stärken, wird die Standortsuche für Windenergieanlagen im Staatswald intensiviert.
  • Die Forschung zu wärmeverträglichen Baumarten wird für den dauerhaften Erhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Wälder verstärkt.
  • Wir bringen mit Leuchtturmprojekten die Verwendung des klimafreundlichen Rohstoffs Holz als Baumaterial voran und setzen auch auf den vermehrten Einsatz von Restholz in der energetischen Verwertung.
  • Um Anreize für Waldumbau und Artenvielfalt zu geben, werden Waldbesitzer künftig zusätzliche Mittel und weitere Beratung erhalten.

Pressemitteilung der Staatskanzlei Nr. 165 v. 30.07.2019 (Bericht aus der Kabinettssitzung)